Montag, 24. Juni 2013

Taksim 24/7

Müssen wir uns Sorgen machen?

Ganime Gülmez, die sicher lobenswert engagierte Bürgerreporterin mit dem Hang zu permanenter Großschreibung und dem unbändigen Interesse, über die Protestbewegungen in der Türkei zu schreiben berichten diskutieren irgendwas einzustellen, hat schon seit mehr als 15 Stunden keinen neuen Artikel mit TAKSIM IST ÜBERALL eingestellt!  Über 15 Stunden!!!!!!!!!

TAKSIM TAKSIM, WIR WOLLEN MEHR TAKSIM!




Missverstandene Diktatoren (1): Baschar al-Assad

Der Artikel 5 unseres Grundgesetzes sichert den Bürgern das Grundrecht auf die freie Meinungsäußerung zu. Das ist paradoxerweise genau für die Personen innerhalbs eines Rechtsstaates besonders interessant, die diesen aus Prinzip ablehnen. Denn: den verhassten Staat oder seine Regierung kann man dank der Meinungsfreiheit genußvoll (mit Worten) angreifen.

Eine wunderbare Errungenschaft und eine Lehre aus der Vergangenheit, als Millionen Menschen während des Dritten Reiches und in der DDR am eigenen Leibe erfahren musste, was passiert, wenn ein Staat die "richtige" Meinung vorgibt und Abweichungen davon drakonisch geahndet wurden.

Und dank Artikel 5 dürfen dann auch Mitglieder der DKP ganz ungehemmt ihren verbalen Senf von sich geben. So zum Beispiel hier, als wieder einmal der Versuch unternommen wird, den syrischen Despoten Assad als Opfer darzustellen.

Link zum Artikel in der GZ 

Das ganze Geschwurbel zu entflechten ersparen wir uns, nur kurz der Tenor: in Syrien ist eigentlich alles dufte gewesen, bis die Kriegstreiber des Westens den armen Baschar angegriffen haben.

Nun ist die Situation in Syrien gelinde gesagt ziemlich FUBAR, soll heißen: beide Seiten sind keine Unschuldslämmer und am Ende leidet die Zivilbevölkerung. Es ist dennoch bemerkenswert, wie dieser Konflikt von Mitgliedern der DKP und ihren Sympathisanten in der GZ zum Rundumschlag gegen die "imperialistischen Westmächte" missbraucht wird.

Ganz besonders Michael Beltz, Oberster Genosse der hiesigen Kommunisten und Mitglied im Stadtparlament nutzt jede Gelegenheit, sich zum einen als besonders schlechter Historiker und zum anderen als noch unfähigeren Demagogen aufzuspielen. So müssen, einfach weil man sich seit 40 Jahren nichts Neues mehr hat einfallen lassen in den linken Kreisen, mal wieder der Kapitalismus und auch der Heimatstaat der Juden als Wurzel allen Übels herhalten.



Das ist so dermaßen dadaistisch abgedreht, wenn der Mann nicht ernsthaft für eine Partei in den Wahlkampf ziehen würde könnte man vielleicht sogar drüber schmunzeln.

Es stellt sich hierbei auch die Frage, wie viel Meinungsfreiheit verträgt eine Plattform wie die GZ? Ist eine Plattform, in der hauptsächlich Blümchen, Kuchenrezepte und Pressemitteilungen kleiner Sportvereine behandelt werden, wirklich der richtige Platz, um Kriegsverbrecher rhetorisch in Unschuld zu waschen? Ist es eine Bürgerzeitung wirklich der richtige Ort, damit einige wenige ihre radikale Thesen zum Besten geben können? Was macht man, wenn erstmal die Spinner der NPD auf die Idee kommen, Pressemitteilungen dort einstellen zu wollen? Sich auf die Moderation der kaum in Erscheinung tretenden Redaktion verlassen, die beide Augen zudrückt, wenn Lokalpolitiker als Kriegshetzer und Befürworter des NSU-Terrors bezeichnet werden und man die innerdeutsche Mauer ernstgemeint als Schutzwall gegen den Einfluss des imperialistischen Westens verharmlost?

Meinungsfreiheit ist ein wichtiges Gut. Auch für die DKP und sonstige Freunde, die Baschar al-Assad noch in Deutschland hat. Doch sollte die Frage gestellt werden, ob die GZ sich einen Gefallen damit tut, solchen ideologischen Blindfliegern ausgerechnet auf ihrer Plattform ein Forum bieten zu müssen. Auch wenn Artikel 5 ein Grundrecht ist... die GZ hat Hausrecht und muss nicht jeden wirren Quatsch auf ihrer Domain ertragen. Bislang vermittelt man aber das Bild, dass falsche Profilbilder schwerer wiegen als die Lobhudelei von Kriegsverbrechern. 

Schreib (Dir) mal wieder!

Ein kleiner Exkurs auf die Insel...

Der britische Schauspieler Rowan Atkinson ist in unseren Gefilden hauptsächlich für seine Rolle des Mr. Bean bekannt, während sein Blackadder mit einem jüngeren Dr. House als Sidekick nur den Wenigsten bekannt sein dürfte.

Die Figur des Mr. Bean war als Fremdkörper in unserer ganz normalen Welt konzipiert, die selbst für banale Dinge wie Wäsche waschen oder den Fernseher einschalten auf teils absurde Maßnahmen zurückgriff und dadurch den Zuschauer zum Lachen brachte. Darüber hinaus war Mr. Bean vollkommen unfähig, soziale Kontakte zu knüpfen bzw. zu pflegen, waren andere Menschen für Bean doch entweder Konkurrenten oder einfach nur Störenfriede.

Die soziale Inkompetenz dieser Figur, die dennoch mit ihren Mitteln nach Akzeptanz gierte, verdeutlichte Atkinson in zwei Episoden auf ebenso simple wie großartige Weise: beim Restaurant-Besuch schreibt Mr. Bean sich selber eine Geburtstagskarte und lässt sich daraufhin von den umliegenden Gästen beglückwünschen. In der Weihnachtsepisode sind es die für Großbritannien üblichen Weihnachtskarten, die jede Familie als eine Art Statussymbol im Wohnzimmer aufbaut -> je mehr desto besser.

In Ermangelung echter Freunde ist es wiederum Mr. Bean, der sich selber zahlreiche Karten schickt und dann Überraschung mimt, als er diese in seinem Zimmer "entdeckt".

Was wäre nun gewesen, hätte jemand Mr. Bean dabei erwischt?  Wir wissen nicht, was Atkinson gemacht hätte, aber einer der Bürgerreporter hätte eine klasse Ausrede parat gehabt, wie man seine eigene soziale Isolation galant umschreiben könnte: man sammelt Briefmarken!



Ist das nun genial oder doch eher ziemlich mitleiderweckend?

Ganz sicher lesenswert sind auch die anderen Kommentare in dem dazugehörigen Artikel.




Mittwoch, 12. Juni 2013

Gelöschte Fundstücke: "Beschimpfungen im Verborgenen"

Bürgerrporter der GZ haben nicht nur die Möglichkeit eigene Artikel einzustellen, sie können sie auch jederzeit wieder Offline schalten und damit de facto für die Öffentlichkeit unsichtbar machen. Leider verpasst man damit so manche Perle zwischenmenschlicher Tragödien... aber zum Glück haben ja sämtliche Suchmaschinen einen Cache, in denen auch vermeintlich gelöschte Seiten für einen gewissen Zeitraum sichtbar bleiben.

Vorhang auf für die Drama-Soap bei der GZ! Zur Vorgeschichte:

BR Christine Stapf, die wir an anderer Stelle schon erwähnt hatten, schilderte in einem Beitrag ("Eine sehr traurige Entwicklung") das schwere Schicksal eines schwerstbehinderten Mannes, der seine alte Wohnung verlassen muss. In den Kommentaren entpuppte sich daraufhin folgender Dialog zwischen Frau Stapf und BR Margrit Jacobsen:

Screenshot: www.giessener-zeitung.de


Damit endeten die Kommentare. An der bedauerlichen Situation des Schwerstbehinderten hatte sich dadurch nichts verbessert, aber ganz offensichtlich die Beziehung zwischen den beiden Damen erheblich verschlechtert.

Denn ganz offenbar erwartete Fräulein Jacobsen wohl doch eine Reaktion von Frau Stapf, die aber nicht kam. Stattdessen verschwand der komplette Beitrag in den Tiefen des Mülleimers (und eben im Suchmaschinen-Cache).

Nicht nur das, Frau Stapf reagierte. Und wie sie reagierte. Nämlich wieder mit einem Beitrag ("Beschimpfungen im Verborgenen"):

Screenshot: www.giessener-zeitung.de









Warum ist dieses kleine Beispiel zwischenmenschlicher Streitereien nun so wichtig, dass wir dem einen ganzen Eintrag widmen? Weil es wunderbar illustriert, dass auch die Damen und Herren Bürgerreporter der GZ eben nur normale Menschen sind. Menschen die sich streiten, Menschen die sich triezen, Menschen die intrigieren, Menschen die andere gegeneinander ausspielen.

Und es sind genau die Personen, die sonst keine Gelegenheit auslassen, auf Regeln, Anstand und Umgangsformen hinzuweisen. Genau jene, die Löschungen und Sperrungen seitens der Redaktion befürworten, die angebliche Beleidigungen bei ausgemachten "Trollen" anprangern und das Loblied auf achso bessere Zeiten anstimmen, als man noch unter sich war.

Auch ein wunderbares Beispiel:


Screenshot: www.giessener-zeitung.de





Das sind allesamt keine Unbeteiligten, wenn es mal wieder darum geht, Trolle/ Störenfriede/ Anonyme bei der Redaktion anzuschwärzen.

Wasser predigen, im Weinfass ersaufen!


Mittwoch, 5. Juni 2013

Ode an die Kittelschürze

Kittelschürzen mögen zwar praktisch für die tägliche Arbeit sein, sehen aber nur in den allerwenigsten Fällen und seit gefühlt 300 Jahren auch nicht mehr modern aus. In Regionen, wo die Welt noch in Ordnung ist und Vati Samstags das Auto wäscht und Sohnemann den Gehweg kehrt, da darf auch Mutti nicht fehlen und rennt wie Else Kling mit einer potthässlichen Kittelschürze staubwedelnd durch die Wohnung.

Nur für BR Christine Stapf, das naive Seelchen der GZ ist die Kittelschürze mehr. Denn früher war Frau dank Kittelschürze immer gut gekleidet!

Dass Frauen auch heute noch ohne potthässliches Blümchenmuster gut aussehen können und dabei nicht rumlaufen wie die Oma beim Frühjahrsputz? Wen kümmert es, denn wie so oft gilt: Früher war alles besser.

Auf den Einwand von BR Jan Hilpers, dass Kittelschürzen ein eher antiquiertes Frauenbild vermitteln, reagiert unser rührseeliges Fräulein ungehalten:



Ach ja, die Oma hat damals dies und die Oma hat damals jenes gemacht... Muss da spontan sonst noch jemand an Meine Oma ihr Bollerwagen denken?


Mombergern 3: Der Meister ist zurück!

Der Namensgeber und Schutzpatron des Mombergerns, Christian Momberger, kehrte zurück an den Rechner und zeigte mal wieder wie es richtig gemacht wird.



Zu finden ist dieses Paradebeispiel in den Kommentaren zu diesem Artikel.

Was geht in Mombergers Kopf vor, wenn er solche Zustimmungsphrasen raushaut? "Gemeinsam sind wir stark"? Oder ist es der mühseelige Versuch, die Verhaltensweisen von Kindern auf dem Schulhof jetzt Jahre später auch mal anzuwenden und im Gegensatz zu früher nicht auf der Seite der Minderheit zu stehen, sondern selber ein Teil der größeren Gruppe zu sein, der den widerspenstigen Plagegeistern aber mal so richtig die Meinung geigt?

Bilderklau: Ist in Ordnung! - Update -

Update:

In Windeseile (gemessen am Maßstab der GZ) wurde nun tatsächlich das zusammengeklaute Teaserbild für Ungans Artikel entfernt und durch ein anderes ersetzt.

Originaleintrag:

Wenn Melanie Schneider nicht gerade damit beschäftigt ist, Lobhudeleien für ansässige Unternehmen zu schreiben und den rüstigen Senioren der GZ beizupflichten, die jede Abweichung vom eigenen Geschmack als Regelverstoß geahndet sehen möchten, dann versucht sie sich im Community-Management. Leider bleibt es meistens beim Versuch.

Reporter-Wunderkind Sercivan Ungan, der sich gerade zum besten Türkei-Korrespondenten wo gibt ausgerufen hat, bedient sich für seine Artikel ja gerne mal bei Bildern, die eindeutig nicht von ihm sind.

Nun hat der sympathische Weltuntergangsprophet Peter Baier in diesem Artikel angefragt, wie das denn eigentlich so aussieht mit eigenen Bildern. Dürfen die einfach so von jedermann verwendet werden?

Antwort Fräulein Schneider:



Soweit, so unmissverständlich. Und tatsächlich: nachdem BR Antje Amstein daraufhin anmerkt, dass Mega-Journalist auch für sein Symbolbildchen bei Harry Potter geklaut hat, wird umgehend gehandelt. "Seht her, wir tun auch was!"



Alles super, oder? Wenn da nicht noch die Sache mit dem Rollstuhl und dem Mikrofon wären. Frau Schneider wird im gleichen Thread darauf aufmerksam gemacht, dass unser chauvinistischer und Gewalt-androhender Liebling der Redaktion noch weitere fremde Bilder für seine Artikel verwendet.

Wie reagiert die GZ bzw. Frau Schneider nun? So, wie man es wohl nur in der GZ erwarten konnte.



Ob der Anbieter Zazzle oder Fotograf des Mikros das auch einfach so "in Ordnung" finden? Wo doch Fräulein Schneider zuerst doch erklärte, dass sowas doch "nicht erlaubt" ist und die GZ dies angeblich "sehr ernst nimmt".

Alles wie gehabt also. Die Redaktion weiß mittags nicht was sie morgens gesagt hat.