Donnerstag, 16. Mai 2013

Fahne im Wind: Künstlich angelegte Parks

Einer der großen Themenschwerpunkte bei der GZ ist die Landesgartenschau (LGS), welche im Jahr 2014 in Gießen stattfinden wird. Grund für die Ansammlung vor allem LGS-kritischer Beiträge in der GZ ist die Bürgerinitiative "Stoppt diese Landesgartenschau" (BI), welche das Portal zur Verbreitung ihrer Pressemeldungen nutzt. Außerdem ist die GZ trotz der strikten Regelung der Account-Anmeldungen im Vergleich zum Online-Teil der beiden Tageszeitungen eines der wenigen Diskussionsforen zu diesem Thema.

Die von beiden Seiten emotional geführte Debatte dreht sich im Kern um wenige Punkte:

  • Die Kosten für die Durchführung einer LGS sind für eine finanziell klamme Kommune wie Gießen viel zu hoch
  • Trotz Bedenken von Teilen der Bevölkerung wird ein Gebiet (Schwanenteich und Wieseckaue) ohne Not verändert
Die in der GZ auftretenden Mitglieder der BI und auch einzelne Unterstützer deren Anliegens bedienen sich häufig eines rhetorischen Stilmittels und emotionalisieren die Debatte um die Bauarbeiten auf dem Gelände der LGS. Zerstörung, Vernichtung oder Kahlschlag sind nur drei der besonders häufig gebrauchten Begrifflichkeiten, die im Zuge der Diskussionen immer wieder verwendet werden.

Dadurch, dass die Debatte durch übertriebene und emotionale Begriffe angeheizt wird, entfernt man sich zwar zunehmend vom sachlichen Dialog, bestätigt sich und Gleichgesinnte aber gleichzeitig, für "eine gute Sache einzutreten". Die Dramatisierung der Ereignisse hilft vor allem dabei, Vorwürfe anzubringen.

Die Bürgermeisterin der Stadt Gießen wird als "Kettensägen-Gerda" tituliert und, so liest man es an vielen Stellen heraus, eine Frau, die für den Profit auch grüne Ideale über Bord wirft und massenhaft Natur zerstört.

Dass der Schwanenteich dabei ein von Anfang an künstliches, vom Menschen für Menschen angelegtes Gebiet ist, gerät dabei in Vergessenheit. Stattdessen betont man die Vernichtung des Areals und den Frevel, den profitgierige Unternehmer im Namen der LGS dort betreiben.

Absurd wird es, wenn dieselben Personen aber auf einem Ausflug in den Kurort Bad Salzschlirf Lobgesänge auf die künstlich angelegten Parkanlagen ablassen. Ein Beispiel befindet sich in Form dieses Artikels von BR Jutta Skroch (Link zum Artikel in der GZ).

Natürlich gewachsene Flächen sehen anders aus, aber was in Gießen (die Sanierung eines künstlich angelegten Areals zwecks Naherholung für viele Menschen) als Zerstörung bezeichnet wird, erscheint im Kurort wiederum als "wunderschön", "Ort der Erholung" und "schön anzusehen".

Es ist wohl eher kontraproduktiv, dass BR Elisabeth Peltz diesen Widerspruch anspricht. Sie gehört zu einer Gruppe in der GZ, die maßgeblich daran beteiligt ist, die Diskussionen um (aber nicht nur) die LGS anzuheizen und greift dabei auf Sticheleien und Provokationen zurück.

Der grundlegende Ansatz von Frau Peltz (oder wer auch immer dahinterstecken mag) ist richtig, die Art und Weise verbaut aber, wie man in den nachfolgenden Kommentaren sehen kann, eine Auseinandersetzung über das Thema.



1 Kommentar:

  1. Sehr gut auf den Punkt gebracht.
    Ich finde BR Peltz ja gut mit Ihren provokanten Sprüchen - die sind immer auf den Punkt und mischen den drögen, selbstherrlichen Laden wenigstens von Zeit zu Zeit mal ein bisschen auf.
    Noch ein kleiner Hinweis: Gerda Weigel-Greilich ist nicht die OB der Stadt, das ist Dietlind Grabe-Bolz.

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